Der nicht ganz so goldene Oktober erweist sich in diesem Jahr als besonders geeignet für kreativen Unsinn.
Einzig Frau Pauli war ihrer Zeit voraus und schlug schon im September die Ehe auf Zeit vor, deren durchaus positiven Ansätze in einer bayerischen, christlichen Partei nicht einmal nach mehreren Oktoberfest-Massen auch nur ansatzweise fußen könnten.
Jetzt aber sprießen die Schnapsideen nur so. Zuerst versucht Kerner ein inszeniertes Fernseh-Fiasko-Highlight zu fabrizieren, das letztendlich hauptsächlich auf seine Kosten geht, dann streikt die GDL so lange, bis sämtliches Verständnis bei den Bahnreisenden verschwindet, und jetzt kommt auch noch die wörtlich zu nehmende Schnapsidee von Frau von der Leyen, Minderjährige als »Schnapsspione« loszuschicken, um Gastronomie und Handel zu kontrollieren.
Mal ehrlich, abseits von der pädagogisch verheerend oder nicht-Diskussion, wenn ein 10jähriger Zwerg im nächsten Discounter eine Buddel Rum kaufen möchte, dann kommt er damit nicht durch. Sei er Spion oder nicht, mag der Verkäufer noch so korrupt oder kinderfeindlich sein. Einfach schon wegen der anderen Kunden im Laden, die doch die beste Kontrollinstanz für die Händlermoral sind.
Schickt man allerdings einen 15jährigen, der vielleicht ein Jahr älter wirkt, los, um etwas Bier zu kaufen - welche Resultate kriegt man denn dann?
Mal ganz davon abgesehen, dass clevere Minderjährige sich ihren Stoff besorgen lassen und diese ganze Spioniererei somit sowieso ad absurdum geführt wird, wird das einzige Ergebnis sein, dass kein Gastronom und kein Verkäufer im Einzelhandel die Zeit hat, sich von allen Alkoholkäufern das Alter bestätigen zu lassen.
Mein Vorschlag wäre ja, Alkohol nur noch am Automaten zu verkaufen, mit EC-Karten-Altersüberprüfung.
Hat doch bei Zigaretten auch spiiiitzenmääääßig funktioniert....