Freitag, Januar 18, 2008

bahnsprecher

Weiß jemand von euch, ob Bahnsprecher ein Lehrberuf ist?
Oder muss man dafür etwa studieren?

Wie auch immer, ich finde, die Herren und Damen vom Bahnsteigpersonal könnten ruhig den einen oder anderen Sprechunterricht nehmen.

Vielleicht ist das ja aber auch gar kein eigener Beruf, sondern die Bahnangestellten, die die Tageswette verlieren, müssen ran.
Im Münchner Bahnhof zumindest komme ich mir in letzter Zeit vor, wie in einem akustischen »ministry of silly walks«.

Gestern war's der sympathische junge Mann mit dem 30er Jahre Sportreporter-R, der so viel Melodie in seine Sätze gepackt hat, dass man gut und gerne von »Satzoper« sprechen kann, heute dafür hat eine tiefe Stimme versucht, sämtliche Verbindungen und Zwischenhalte jedes Zugs in nur einem Atemzug aufzusagen, möglichst ohne Modulation.
Besonders eindringlich wirkt auf diese Art der Hinweis, sein Gepäck nicht unbeaufsichtigt am Bahnsteig herumstehen zu lassen...

Ich bin gespannt, wie sie das noch steigern wollen und überlege ernsthaft, mir eine Lehrstelle dort zu suchen.

Mittwoch, Januar 16, 2008

ein schwesterlicher rat

Liebe Schwester,

zwar bin ich Mitglied im Club »Es glitzert, es ist sinnlos, ich MUSS es haben!«, aber dennoch haben wir einige Ansprüche und Kriterien, die etwas erfüllen muss, bevor wir es tatsächlich wollen.

Dein lieb gemeintes *hust* Geschenk erfüllt diese Kriterien leider nicht.

Glitzer30
Ich rate dir deshalb dringend, in ca. 2 Jahren auszuwandern. *fg*

Schwesterliche Grüße,
ich

Samstag, Januar 12, 2008

man schreibt deutsch

»Das Einstellen von nicht zugelassenen Fahrzeugen ist verboten und werden kostenpflichtig abgeschleppt.«

Gesehen auf einem Schild in der Einfahrt eines Parkhauses.

Mittwoch, Januar 02, 2008

zeitreise

Nehmen wir mal an, der Johannes B. Kerner von heute wäre bei Johannes B. Kerner von vor ein paar Monaten zu Gast in der Sendung nach dem Herman-Debakel.

Nach anfänglichen Plaudereien würde der alte Kerner den neuen dann fragen, weshalb er den Rauswurf denn nun bereue. Der würde antworten:
»Als Eva Herman gehen wollte, hätte ich sagen können: 'Nein, nein, bleib hier. Hier fliegt keiner raus. Da hinten ist Platz genug.' Es ist ja nicht die Reise nach Jerusalem, auf der immer ein Stuhl weggezogen wird, wenn die Musik verstummt«
Vermutlich würde im selben Augenblick der B-Promi-Gast die Gunst der Minute nutzen, um lauthals dem Publikum zu erklären, dass eine »Reise nach Jerusalem« im Dritten Reich kein Gesellschaftsspiel sondern bitterer Ernst gewesen ist.
[Ahs und Ohs im total unwissenden, nicht bis 3 zählen könnenden Publikum]
Der eingeladene Comedian würde versuchen, die Stimmung durch einen mäßigen Schwank aus seiner Jugend von der heißen Reise zum noch heißeren Flaschendrehen hin zu deeskalieren, während eine alternde Filmdiva versucht, ihre Würde zu retten, indem sie erklärt, sie würde nicht über ein Spiel diskutieren, das sie selbst nie gespielt hat.

Am Ende würde der alte Kerner sich vermutlich für seine anderen Gäste entscheiden, denn mal ehrlich... »Reise nach Jerusalem« geht ja mal gar nicht!
Nicht wahr, Herr Kerner?