Mittwoch, Januar 02, 2008

zeitreise

Nehmen wir mal an, der Johannes B. Kerner von heute wäre bei Johannes B. Kerner von vor ein paar Monaten zu Gast in der Sendung nach dem Herman-Debakel.

Nach anfänglichen Plaudereien würde der alte Kerner den neuen dann fragen, weshalb er den Rauswurf denn nun bereue. Der würde antworten:
»Als Eva Herman gehen wollte, hätte ich sagen können: 'Nein, nein, bleib hier. Hier fliegt keiner raus. Da hinten ist Platz genug.' Es ist ja nicht die Reise nach Jerusalem, auf der immer ein Stuhl weggezogen wird, wenn die Musik verstummt«
Vermutlich würde im selben Augenblick der B-Promi-Gast die Gunst der Minute nutzen, um lauthals dem Publikum zu erklären, dass eine »Reise nach Jerusalem« im Dritten Reich kein Gesellschaftsspiel sondern bitterer Ernst gewesen ist.
[Ahs und Ohs im total unwissenden, nicht bis 3 zählen könnenden Publikum]
Der eingeladene Comedian würde versuchen, die Stimmung durch einen mäßigen Schwank aus seiner Jugend von der heißen Reise zum noch heißeren Flaschendrehen hin zu deeskalieren, während eine alternde Filmdiva versucht, ihre Würde zu retten, indem sie erklärt, sie würde nicht über ein Spiel diskutieren, das sie selbst nie gespielt hat.

Am Ende würde der alte Kerner sich vermutlich für seine anderen Gäste entscheiden, denn mal ehrlich... »Reise nach Jerusalem« geht ja mal gar nicht!
Nicht wahr, Herr Kerner?

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