Mittwoch, Februar 28, 2007

es regnet...

... es regnet, die Erde wird nass.. und die Straße. Und hoffentlich alle die, die am Versand meiner Umzugskartons beteiligt sind, oder eher: sein sollten.
(Nur nicht die Kartons selber, bitte.)

Und meinetwegen darf es auch gerne gerade so viel in unser Haus regnen, dass ein stetiges Tröpfeln auf die Stirn meines Übernachbarn ihn derart außer Gefecht setzt, dass er bis mindestens Juni nicht mehr weiter am Einsturz des Gebäudes mitwirken kann.
Wenn wir schon dabei sind: Derjenige, der ihm heute den Flumi geschenkt oder verkauft hat, der darf meinetwegen auch gerne mal den Gefahren des Aquaplaning ins Auge schauen. Lang und tief, bitte.

Montag, Februar 26, 2007

wir sind's

Wir sind Papst.
Und Deutschland.
Wir sind Handball-Weltmeister und auch noch Weltmeister der Herzen.

Und jetzt sind wir sogar noch Oscar®-Gewinner.

Freute man sich bei »Nirgendwo in Afrika« noch über »einen Oscar für diesen deutschen Film«, so konnte man gestern im größten Privatradio Bayerns so wundervolle Sätze hören wie: »Deutschland hat einen Oscar gewonnen!«, »Der Auslandsoscar ging an Deutschland!« und »Wir haben mit "Das Leben der Anderen" einen Oscar gewonnen!«.

Ich weiß ja nicht... sich über die Erfolge seiner Landsleute zu freuen ist gut und schön, aber ich persönlich fühle mich langsam überfordert. Wo ich doch Deutschland, Papst, Weltmeister und Oscar-Gewinnerin gleichzeitig bin.

Ein Wunder, dass ich noch Zeit zum Bloggen finde.

P.S.: UPDATE Verzeihung, wie mir eine Werbemail vor wenigen Minuten mitgeteilt hat, sind wir nicht Oscar-Gewinner, sondern richtig muss es heißen: »Wir sind Oscar!«.
Somit werden wir also verliehen.
Na, ob Helen Mirren & Co. sich darüber freuen?

Sonntag, Februar 25, 2007

selbstredend ;o)

»dreamingblueye: <-- stols is neue tastadingens hatz und einwandfrei tipsseln kann^^«

verdacht

Hin und wieder passiert es mir, dass ich mich übel verdenke. Dann purzeln Buchstaben und ganze Wörter kunterbunt durcheinander durch Sehnerv, Tastatur oder Sprachapparat in mich hinein oder aus mir heraus.

Da ich auch keine Lust habe, über den unablässigen Regen hier zu bloggen, lass ich euch mal an meinen Verdächtigungen teilhaben. Vielleicht habt ihr ja auch welche beizusteuern...

»Guck: alles voller Schwettfabbel!«
»Frischkäse« statt »Fischküche« (Restaurantschild)
»Meisterdieb« statt »Meisterbetrieb« (Büroschild)
»Oh, Keksä und ein Mas Gilch!«
»Amoklauf« statt »Autokauf« (Zeitungsanzeige)
»Pinkel-Sesam-Croissant« statt »Dinkel-Sesam-Croissant« (Bäckereitüte .. gut, der lag nahe)
»Kosenrohl!«
»Heckenschmaus« statt »Schneckenhaus« (EMail)
»Da muss ich mir um meine Sorgen keine Zukunft mehr machen.«
»Ja.« statt »Nein.« (Abschlussprüfung ... *höhö*)
»Halvin und Cobbes« (Comic)

Samstag, Februar 24, 2007

das leben ist eines der schwersten

»Wie ist das so, wenn man tot ist? Wie war das so? Sahst du da so'n weißes, strahlendes Licht?«

»Es ist totaal stiiiinklangweilig.
Da ist gaaar nichts. Nur Schwärze und vollkommene Stille.

Ein bisschen so wie in Wales.«
Toller Film.
Geht sogar noch weiter:
»Du siehst aus wie'n Staubsauger.«
»Du flirtest wohl mit mir!?«

die wohnheim-saga

... neigt sich langsam aber sicher dem fulminanten Ende.

Irgendwie passiert jetzt alles so hopplahopp und ich hab ständig das Gefühl, über meine eigenen Füsse zu stolpern. Sogar im Sitzen.
Nach einem arschtrittigen Anruf der Eltern (dessen weinerlichen Vermiss-Wimmer-Unterton ich natürlich herausfiltern konnte) gibt's eine Deadline (ich steh auf Deadlines) und ich bin schon am Umziehen. So mental.

Jedenfalls ist es bald vorbei mit dem nächtlichen auf-meiner-Zimmerdecke-kegeln, und mit dem alle-Wände- wackeln-wenn-die-Nachbarn-die-Türen-knallen.
Leider auch mit dem spontan-mal-jemanden-mit-nach- Hause-nehmen. Ich denke ernsthaft darüber nach, ein Aquarium in meine neue Residenz bei den Eltern zu integrieren. So zwecks Gesellschaft.
Ich hasse Aquarien.

Aber zurück zum fulminanten Ende:
Ich plane die perfekte Rache. Da aber nichts im Leben perfekt ist, beschränke ich mich auf die optimale Rache, die darin bestehen wird, meine letzte Nacht hier auf alle Türklingeln drückend zu verbringen.
Natürlich nicht durchgängig, sondern in adäquaten Abständen.

Vielleicht mach ich so ne Art Abschiedsparty draus. Alle versammeln sich im Gambrinus, wir machen Saufspielchen und der Verlierer jeder Runde muss über die Straße huschen und einmal Sturm klingeln.

Vorher sollte ich unbedingt noch irgendwie die Namen der Nervtöter rausfinden, so wegen der Effizienz.

Donnerstag, Februar 22, 2007

ich war den ganzen tag alleine

Als ich vom Einkaufen gestern nach Hause kam, stritt sich an der Ecke gerade ein (Ex-)Pärchen.
Er schien sehr gelassen und ruhig zu sein - und Schluss gemacht zu haben.

Sie dagegen war mehr als aufgebracht. Ständig schrie sie hysterisch »Ich war den ganzen Tag alleine!«, und bei »alleine« überschlug sich ihre Stimme regelmäßig.

Im ersten Moment hab ich geschmunzelt, weil es mir albern, hysterisch und übertrieben erschien, sich abends mitten auf der Straße so aufzuführen. Und vor allem dieser eine, ständig wiederholte Satz.
Die restlichen Meter bis zu meiner Haustüre aber ging mir dieser Satz durch Mark und Bein.
Die Verzweiflung, die Enttäuschung, mit der das Mädel ihn immer wieder heraus schrie, konnte man fast schon anfassen. Ein paar zusätzliche Wortfetzen und mir wurde klar, weshalb dieser eine, allein verbrachte Tag so essentiell wichtig für sie war.

Sie hatte gewartet, den ganzen Tag. Auf ihn. Hatte Termine, Verabredungen abgesagt, sich voll auf ihn eingestellt - und er kam, um in einem Nebensatz mit ihr Schluss zu machen. Einfach so.

Es ging ihr gar nicht so sehr um das Verlassen-Werden, sondern ihr wurde klar, dass sie einen ganzen Tag Leben verschenkt hatte. An jemanden, der es nicht verdient hat. Der es nicht versteht, dass sie die verschenkte Zeit bereut, dass sie etwas viel wichtigeres verloren hat als eine Beziehung. Etwas, das sie nicht zurück bekommt.

Da fand ich es nicht mehr hysterisch oder albern, sondern nur noch verdammt traurig.

Dienstag, Februar 20, 2007

my home is my castle

Wenn's nach mir ginge, würden einige meiner Mitwohnheimsbewohner schon heute Abend auf der Straße sitzen.
Nicht nur, dass sie nachts nicht schlafen und allerlei lärmintensives Zeug veranstalten, nein...
jetzt haben sie auch den Tag für sich entdeckt.

Dabei scheinen sie sich neuerdings abzusprechen, denn der Linksnachbar hat exakt in dem Moment angefangen, einen Nagel in die Wand zu schlagen, als der Rechtsnachbar beschloss, der ganzen Straße kund zu tun, dass er nun Mitglied in einer Band ist.
Für die er probt.
Jetzt.
Nebenan.

Schlagzeug!

Einzig auf den Nichtschläfer oberhalb ist Verlass. Der schiebt wie gewohnt seine Schranktüren auf und zu (Eiche rustikal, evtl. auch Marmor) und stapft in Skistiefeln über meine Decke.
Wenigstens lindert das meine Abschiedsmelancholie. So'n bisschen.

Sonntag, Februar 18, 2007

hey, hey, wickie!

»Hey, Wickie, hey,
zieh' fest das Segel ahaan!
Hey, hey, Wickie,
die Wikinger
sind hart am Winde drahaan!
Nananaaana nanaanananaaananaa
WICKIE


Sowas passiert, wenn man sich einen 80er-Radiosender antut.

Da stolpert man dann nämlich über Olivia Newton-Johns Magic und wundert sich, woher man das kennt. Immerhin war das dann doch noch deutlich vor der eigenen Disco-Zeit.
Und dann erinnert man sich an die japanische Zeichentrick-Serie »Alice im Wunderland« und daran, dass die Titelmelodie irgendwie ähnlich war.

Nach kurzer Recherche landet man auch - wie könnte es anders sein - prompt bei Christian Bruhn, der auch schon den Soundtrack zu Captain Future gemacht hat (meine erste große Liebe *hach!*), stellt fest, dass die Verwandtschaft von Magic und Alice im Wunderland nur latent vorhanden ist und hört sich den Soundtrack seiner Kindheit an.

Ach, war das damals schön, als man noch nur ARD, ZDF, BR3 und ORF hatte!
(Und nur eine Stunde am Tag gucken durfte. Sofern nicht die Sonne schien.)

Jetzt würd ich so gern »Die rote Zora« lesen. Oder sehen.
Naja, wenigstens kann ich sie anhören - 35 Sekunden im Dauerrepeat.

Mittwoch, Februar 14, 2007

ein stöckchen am morgen...

... vertreibt Kummer und Sorgen.
Nicht so gut wie 'ne Flasche Sekt, aber immerhin... ;o)

Dieses Stöckchen verdankt die geneigte Leserschaft dem TiKaey.

Dann mal los...

Du kannst nicht vom Bloggen leben, woher kommt Deine Kohle?

♥Mami und Papi♥, Gelegenheits- und gelegentlichen Blowjobs (Schbässle.)
Wird sich hoffentlich in absehbarer Zeit ändern. Falls zufällig ein Arbeitgeber mitliest: engagierte, junggebliebene Endzwanzigerin mit nagelneuem Uni-Abschluss sucht tollen Job!

Hast Du in der Schule auch schon so gerne geschrieben, wie Du es jetzt in Deinem Blog tust?

Während der Schulzeit - ja. Schulische Schreiberei - nein.

Wenn Du gerade nicht am bloggen bist, bist Du...

im Reich der Träume, im Chat oder mit Leuten irgendwas tun.

Was macht Deine Wohnung erst so richtig bequem und wurde in diesem Jahr angeschafft?

Eine Wohnung bequem machen können per definitionem eh nur Dinge, die alt sind und/oder sich im Laufe der Zeit zusammenfinden.
Bequem ist an meiner Wohnung vor allem die Übersichtlichkeit und der kunterbunte Material- und Farbenmix. (Stil findet man keinen)
Dieses Jahr angeschafft: Lustige Schmelz- und Brandflecken an meinen Plastiktrinkbechern beim Versuch, die Raclette-ähnliche Pfannengrill-Feuerquelle im Spülbecken zu löschen.
Riecht auch schon nur noch halb so komisch hier.

Richtest Du Deine Wohnung ein, oder ist alles was da drin ist einfach nur "irgendwie reingekommen"?

Das ist ein teilmöbliertes Zimmer. Mit Einrichten is da nicht viel. Allerdings bin ich einsame Spitze im Umstellen und im Möbelbauen. Bevorzugt aus Altpapier, gebrochenen Lattenrostlatten und leeren Zigarettenschachteln.

Wann hast Du das letzte mal ein Band-Poster irgendwo von der Wand geklaut, und welches?

Ich klau sowas nicht. Ich lasse mir sowas mitbringen, wenn mir der Sinn danach steht. Stand er aber in letzter Zeit nicht. Ich hätte auch gar keinen Platz für Poster...

Gestaltest Du Dir auch eigene Sachen? Shirts, Poster, CD-Cover...

ABSOLUT. Nicht nur mir, auch anderen.

Welches Gerät hast Du Dir angeschafft, obwohl es eigentlich viel zu teuer ist?

Ich find grundsätzlich alles zu teuer. Aber Dinge, die ich mir selbst nie leisten würde, die krieg ich früher oder später geschenkt. *hehe*

Steht Apple drauf!

Ich vermisse die Frage bei dieser Frage.

Kaufst Du Marken-Klamotten?

Nö. Dass ich sie trage, adelt sie. Nicht irgendwelche Zettelchen.

Innerhalb dieses Jahres hat Dich vor allem überrascht, dass...

... meine Oma (!!!) gesagt hat, ich solle den ganzen Tag verpennen. YEAH!

Dein Top Album 2006

Schwierig. Ich lern Musik selten nach Veröffentlichungsdatum kennen und schätzen. Meist grab ich ältere Sachen aus, die mir irgendwie, irgendwo auffallen. Und dann sind's meist Einzelstücke und keine Alben. (Insofern verweise ich einfach mal auf ksenzens Streams beim ZWR. Der hat mir die meisten persönlichen Neuentdeckungen und Lieblingsstücke 2006 verpasst.)

Ein Album, von dem mich aber gleich mehrere Songs richtig begeistert haben, ist Noah's Ark von CocoRosie. Mit bestem Dank an den Herrn fagga.

Top Filme, Serien und Podcasts 2006

Top-Serien: Scrubs, CSI (alle drei), Bones, Dr. House und - Neuentdeckung - Grey's Anatomy.
(Und an dieser Stelle eine Empfehlung, die aber erst in diesem Jahr ausgestrahlt wird: Life on Mars, witzige britische Polizei-Serie, ziemlich skurril aber sehr, sehr sympathisch! Angucken!)

Top Bücher 2006 (2006 gelesen)

Uff. Bücher. Also ich hab ja zugunsten meines Abschlusses ziemlich wenig gelesen, was sich guten Gewissens unter Bücher aufzählen lässt.
Aber durch die Uni draufgestossen und für sehr gut befunden: Steve Jones - Darwin's Ghost: The Origin of the Species Updated.

Das Jahr hat gerade erst angefangen, du hast Dir vorgenommen, dass...

.. ich total viele Tagträume in die Tat umsetze. Z.B. Filme machen, Kinderbücher schreiben, Superjob annehmen, reich werden und umziehen.
Auf einige freue ich mich sogar. ;o)

An wen reichst Du das Stöckchen weiter?

An Claudi, denn Ostern naht, und zwischen Weihnachts- und Osterposting muss dringend ein neuer Beitrag her.

Und an AoS, aus totaler Neugierde.

almosen

So viel weiß ich auch aus dem bayerisch-katholischen Religionsunterricht noch:
Almosen sind in vielen Religionen Pflicht. Im Islam zum Beispiel. Oder bei den Buddhisten.
Selbst die Katholiken rechnen Almosen zur Nächstenliebe - auch wenn die weit weniger subtilen Jenseitsabrechnungen mir hier so gar nicht gefallen.

Es ist ja auch gar nichts gegen das Prinzip des Teilens einzuwenden. Wenn ich von etwas (zu) viel habe und ein anderer nichts, dann kann ich was abgeben. Ein sehr sozialer Gedanke. Und beide profitieren davon, halt auf unterschiedliche Arten.

Und trotzdem ist das Wort »Almosen« bei mir total negativ konnotiert. So ähnlich wie »Mitleid«.
Das bezeichnet hierzulande auch schon längst nicht mehr das Mitfühlen-Können, die aufrichtige Anteilnahme am Leid des Mitmenschen, und Almosen werden zunehmend zwischenmenschlich verteilt. Das Mitleid-Haben und Almosen-Geben ist sozial instrumentalisiert worden, wurde zu einem unanfechtbaren und über alle Zweifel erhabenen Machtinstrument.

Der Mitleidende und der Almosengeber, das sind die Überlegenen. Ob nun finanziell, politisch oder auch emotional. Sie haben die Fäden in der Hand, sie stehen über anderen. Und das demonstrieren sie mit Almosen - ein freundliches Lächeln (von oben herab), ein flappsiges »Komm, ich spendier' dir die Currywurst!« in der Kantine, tausend Gesten, die ihre eigene Überlegenheit zementieren sollen - und gegen die man sich so schlecht wehren kann.

Was kann man einem schon groß ankreiden, der nett ist? Der etwas spendiert? Soll man ihm Großzügigkeit vorwerfen? Wohl kaum. Zudem traut sich auch kaum einer, sowas abzulehnen - man will ja nicht unhöflich sein. Sofern einem überhaupt die Wahl gelassen wird.

Aber die Fassade der Unanfechtbarkeit bröckelt, liebe Almosen-Spender.

Das, was viele Empfänger nämlich so wütend macht, wenn ihr großspurig euer Geld, euer Zahnpasta-Lächeln oder eure Zuneigungsbekundungen verteilt, das ist der mangelnde Respekt und die Degradierung des Anderen, die ihr damit praktiziert.

Eure Spenden implizieren die Unterstellung, der andere hätte »es nötig«. Als wäre er ohne euch nicht fähig, soziale Kontakte zu knüpfen oder sich die Currywurst zu leisten. Als wäre er auf euer Wohlwollen angewiesen, um in der großen, bösen Welt nicht sang- und klanglos unterzugehen. Als könnte er nicht selbst entscheiden, was für ihn besser wäre - oder schlechter (und sich darin wenigstens selbst irren).

Tut der Welt einen Gefallen und denkt euch eure Gutmensch-Aura mal weg. Wie viel ist dann noch echt und aufrichtig an euch?

Jemand, der zu Besuch kommt und das mitbringt, was er selbst gern gleich verputzen will (und wird *g*), der ist echter, aufrichtiger und sympathischer als jeder Idiot, der anderen nette Dinge vorlügt.

Dienstag, Februar 13, 2007

apropos...

... aufschieben wichtiger Dinge bis nach einem Stichtag:
Manchmal stimmt's halt schon.
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

Am Mittwoch soll's hier tatsächlich schneien. Was 'n Ersatz..

Montag, Februar 12, 2007

pim deckt auf. (3)

Heute: Warum Rentner nie Zeit haben.

Seitdem ich die Prüfung bestanden und keine studentischen Pflichten mehr habe (nochmal Danke an alle Daumendrücker an dieser Stelle!) bleibt mir sehr viel Zeit für alles mögliche.

Dachte ich.
In Wirklichkeit ist es nämlich so, dass man ja schon Wochen im Voraus sämtliche sozialen Kontakte auf »nach der Prüfung« verschiebt.
Und auch alles, was man sonst so tun s/wollte.
Aufräumen? Ach, nach der Prüfung.
Kaffee? Gern, aber lieber erst nächste Woche.
X, Y und Z zeitlich mit A, B und C koordinieren? Gar kein Problem mehr, sobald ich nicht mehr lernen muss.

Aber Pustekuchen! Durch diese ganze Schieberei und Planerei ballt sich nämlich alles höchst konzentriert auf die wenigen Tage unmittelbar nach dem Stichtag, wenn die ersten ungeduldigen Menschen schon beleidigt sind, wenn man jetzt nicht plötzlich 24 Stunden am Tag für sie erreichbar ist.

Und wie sagte meine Oma heute gähnend am Telefon? »Jetzt hast ja Zeit, jetzt kannst ja den ganzen Tag schlafen!«. Das muss ja auch noch sein. Im Endeffekt bleibt mir also kaum Zeit für mich selbst. (Nehmen wir einfach an, es wäre so schlimm wie beschrieben, einfach nur, damit der nachfolgende Absatz Sinn ergibt, ok? Danke.)

Und genau so ist es bei Rentnern. Die haben nämlich nicht nur wenige Wochen und Monate vor ihrem Uni-Abschluss Dinge aufgeschoben und Leute vertröstet, sondern vermutlich ihr ganzes Arbeitsleben lang.
Und RRRUMMS! plötzlich sind sie Rentner und müssen alles, alles nachholen.
Kein Wunder also, dass zwischen Hochzeitsreise-, Kindererziehung- und Midlife-Crisis-Nachholen nur noch das schmale Zeitfenster zum Einkaufen frei bleibt, in dem alle berufstätigen Menschen auch in den Supermarkt strömen.

Ich nehme alle Witzchen über Rentner und Zeit hiermit feierlich zurück.
Ich versteh euch jetzt. Echt mal.

pim deckt auf. (2)
pim deckt auf. (1)

Mittwoch, Februar 07, 2007

kalendersprüche

Im Rahmen der ganzen Weihnachtspostkarterei bekam ich auch einen gaaanz tollen, christlichen Tagesabreisskalender.
So einen mit Namenstagen und Sinnsprüchen drauf.

Und darauf findet sich heute:

»Wort und Werk
Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das Gesagte nicht das Gemeinte.
Wenn das, was gesagt wird, nicht stimmt, dann stimmen die Werke nicht.
Gedeihen die Werke nicht, so verderben Sitten und Künste.
Darum achte man darauf, dass die Worte stimmen. Das ist das Wichtigste von allem.
Weisheit des Konfuzius«
Ich finde das sehr passend, wo ich doch morgen meine mündliche Prüfung habe. Aber auch beängstigend. Vor allem, weil ich schon mal auf den Spruch von morgen gelinst habe:

»Dem Nächsten helfen
Wer seinem Nächsten zu Hilfe kommt in seinem Leid, es sei geistlich oder weltlich, [... den Rest erspar ich Euch]
Albert der Große«
Also, kommt mir alle zu Hilfe in meinem Leid. Insbesondere Geldgeschenke wären sehr hilfreich.
Danke!

P.S.: Lieber Sturmklingler von heute Abend: sorry, aber heut war auch nur der Duschen-Punkt passend. Ich bitte darum, Audienzen schriftlich zu beantragen. Eine Woche im Voraus. Danke.

lieber sturmklingler von gestern abend,

ich bedaure zutiefst, dir nicht geöffnet zu haben, jedoch war es angesichts meines mentalen, physischen und räumlichen Zustands tatsächlich auch in deinem Interesse.

Wenn du meiner Messie-Seele einen Anruf und/oder eine Email und ein paar Tage Vorlaufzeit gönnst (zum Prüfung-Bestehen, Duschen und Aufräumen), dann können wir das aber gerne nachholen.

pim


P.S.: War bisschen spät für meinen ersten Verdacht (die Jungs mit Lust auf Schweinebraten), wenn also ein Notfall vorgelegen haben sollte: VERDAMMT, ICH HAB TELEFON! ;o)
P.P.S.: Aus Video-der-Stunde-archivarischen Gründen:

Kiwi!
Mad World Version

Montag, Februar 05, 2007

unverdorben

Ich bin manchmal selbst überrascht, wie unverdorben ich bin.

Beim Durchstöbern diverser Chatcity-IDs stieß ich auf die von anne321 und las da:
»Ich diene meinem Herrn und tue alles was er mir sagt.«
Cool, ne Nonne im Chat!

Das direkt angeschlossene »Anfragen von anderen Doms zwecklos« machte mich auch erst nach einer ganzen Weile stutzig. Und nein, ich habe keine Sekunde lang an Dom wie Münster gedacht, sondern durchaus an den peitscheschwingenden Herrn.

Vielleicht sollte ich auch einfach nur meine im bayerisch-katholischen Grundschulunterricht erworbenen Kindheitsvorstellungen vom lieben Gott überdenken...

Samstag, Februar 03, 2007

morgens, halb 10 in deutschland

Schön, dass Familienväter ihren Töchtern auch beim Einkaufen (wieder) Höflichkeit und Benehmen beibringen.
Weniger schön, dass sie das so tun: »Lass die Dame mal vorbei.«

Ich tröste mich damit, dass es unmenschlich früh morgens ist und Familienväter noch geschlaucht von der anstrengenden Nacht mit dem jüngsten Zögling einfach zu verquollene Augen haben, um einen Twen (Ja, neuerdings find ich manche Anglizismen echt toll!) in der Masse der Rentner noch von letzteren unterscheiden zu können.

Wären wir uns nachmittags begegnet, hätte er sicher einen fröhlichen Hopserer getan und gesagt, das Kind solle das Fräulein (Ja, ich mag auch altmodische, nichtemanzipierte Bezeichnungen!) mal vorbei lassen.

Donnerstag, Februar 01, 2007

wissenswertes über erlangen

Erstaunlich, was man alles sieht, wenn man mal mitten in der Nacht (also vor 10 Uhr) durch die Stadt geht.

Die Fundstücke zwischen hier und Kirchenplatz (ein linker Damenhandschuh, ein blauer Haargummi und eine Kindersocke) haben sowohl das Verschwinden des Herbstlaubs, als auch das des Schnees verpasst, um von ihren einstigen Besitzern freudig wiederentdeckt zu werden. Ansonsten sieht aber alles irgendwie anders aus.
Zumindest anders als erwartet.

Das Sugar ist schon vor 9 Uhr zum Bersten voll, Claudi pennt dafür noch (oder tut andere Dinge, die einer heruntergelassenen Jalousie bedürfen). Die Uni-Sekretariate sind noch nicht besetzt, zumindest nicht in den philosophischen Fakultäten - bei den Juristen und Mathematikern herrscht aber schon Hochbetrieb.

Ein leuchtend rotes Eichhörnchen zappelt aufgeregt von einem sterbenden Ahorn zum Sackgassenschild und zurück, bis die Fußgängerampel auf Grün springt und das Tierchen nahezu unbemerkt über die Straße in Richtung Park huscht. Komisch, dass kein anderer das bemerkt. Ein zivilisiertes Oachkatzerl. Bestimmt aus einem der zahlreichen Labors hier ausgebrochen. Die Virologie ist nicht weit, überhaupt alle Labors konzentrieren sich schräg hinter dem halbtoten Ahorn. Ich ahne Fürchterliches!

Und vermutlich bin ich auch die Einzige, die staunend registriert hat, dass vor'm Nichtoperativen Zentrum - da, wo früher immer der Kiosk stand - neuerdings ein Ostereierbaum wächst.
Also, der Baum wächst da schon länger, nur die gelben, orangen und grünen Ostereier sind nagelneu.

Wird echt Zeit, dass ich ins Bett komme. Tagsüber ist die Realität ja echt nicht auszuhalten!
Gute Nacht.