Freitag, September 08, 2006

angelo

Durch mein Fenster erhitzt eine Altweibersonne mein Kabuff und draußen erhitzt Angelo die Gemüter.

Zumindest die Gemüter der beiden Italienier, die sich vor meinem Fenster lautstark (ausser, sie senken im Lästerton die Stimme) über Angelo auslassen. Schade, dass sie so schnell reden. Die paar Wortfetzen, die ich akustisch und linguistisch verstehen kann, sagen mir allerdings, dass Angelo wohl Fußball spielt und mit Maria unterwegs war (mit MARIA! Besonders der jungen Italienerin scheint das zu mißfallen.) und überhaupt unglaublich viel tut, was die beiden nicht so toll, dafür aber unglaublich spannend finden.

Zu blöd, dass man bei sowas nicht weghören kann (es wäre auch viel zu laut, ehrlich). Jetzt kann ich mich natürlich nicht weiter auf die Schreiberei konzentrieren, sondern bin seit Stunden (ich habe überlegt, den beiden einen Cappucchino und Klappstühle zu bringen, ich herzensguter Mensch..) fasziniert von dieser Urlaubsatmosphäre hier.

Die Sonne taucht hier alles in ein warmes, oranges Licht, aus den Fenstern der Straße dringen unterschiedliche, südländische Melodien und man hört italienische Gespräche durch die warme Luft wabern, in der sich Grillgerüche und das Aroma von Zitrusfrüchten mischen.

Geil. Ich bräuchte jetzt nur noch einen salzwassergetränkten Badeanzug und eine Waffel schnellschmelzendes After-Eight-Eis zu tragen, dann könnte ich glatt vergessen, dass ich in Deutschland sitze und keineswegs Urlaub mache.

Aber jetzt trag ich erstmal meinen Teil zur Urlaubsatmosphäre in meiner eh sehr sinnesauslastenden Straße bei, drehe Rosario laut auf und schieb mir 'ne Pizza in den Ofen.

Dolce far niente!

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